Schädel Schwindel


Batavus Genuinus (einheimischer Batavi)
Im Jahre 1828 fand man auf der kleinen Insel Marken in den Niederlanden einen ausergewöhnlichen Schädelknochen der sich besonders durch eine stark abfallende Stirn auszeichnete. Der deutsche Professor Blumenbach interpretierte diese Besonderheit als markantes Beispiel der Ur-Germanen, die sich auf Grund der relativ isolierten Lage der Insel konserviert hat. Dahingehend dachte man der Schädel gehört zu einem Nachkommen der Bataver (ein germanischer Stamm der zu Zeiten Christus u.a. in den Niederlangen gelebt hat). Daher verwundert es auch nicht, dass im Lateinischen die Niederlande noch heute als Batavia bezeichnet wird und z.b. die heutige Hauptstadt Thailands ebenso während ihrer niederländischen Kolonialzeit Batavia getauft wurde. Bald sollte sich aber durch den holländischen Arzt Barge heraus stellen, dass diese Deformation nicht auf die Bataver zurueckzuführen ist sondern auf die typisch-enge traditionelle Kopfbedeckung der Region, die im Kindesalter eine Deformation der Stirn zur Folge haben kann (da in den frühen Kindesjahren der Schädelknochen noch relativ leicht formbar ist). 


Der Piltdown Schädel
Der Piltdown Schädel ist wahrscheinlich einer der erfolgreichsten und berühmtesten paleontologischen Schwindel in der Geschichte. 1912 wurde dieser Schädel  im Süd-Osten von England durch Charles Dawson gefunden und den interessierten Wissenschaftlern zum ersten Mal vorgestellt. Diese Schädelreste sollte den evolutiontechnischen Sprung vom Primaten zum Menschen beweisen. Es dauerte 40 Jahre bis man endgültig bewiesen hatte, dass das Kiefer zu einem 500 Jahre alten Orang Utan, der Schädelknochen zu einem mittelalterlichen Menschen und die Zähne zu einem Schimpansen gehörte und die Teile nicht zusammen gehören. Es stellte sich auch heraus das Dawson mit diesem Schwindel nicht zum ersten Mal zugeschlagen hatte und schon eine längere Schwindelliste hatte.




Der Starchild Schädel
Wohl der berühmteste Schädel in der heutigen Zeit - zwar schon im Jahre 1930 gefunden wurde er erst 1999 durch Lord Pye an die Öffentlichkeit gebracht.  Um diesen Schädel, der in einem mexikanischen Minenschacht gefunden wurde ranken sich viele Mythen und Webseiten - die in diesem Beispiel einen extraterrestischen Einfluss auf die Menschheit sehen wollen. Wohl auch dank der Nähe zu einigen amerikanischen Ufo-Hochburgen halten sich diese Gerüchte auch weiterhin relativ stark. Unzureichende oder nicht 100% dezidierte DNA Untersuchungen haben ein weiteres dazu beigetragen. Soweit aber bisher bekannt, handelt es sich bei diesem Schädel aber um ein rund 5-Jahre altes Kind, dass vor rund 900 Jahren gestorben ist und nichts anderes als einen umgangssprachlichen Wasserkopf hatte (Hydrocephalus). Durch verschiedene Ursachen steigt der Gehirndruck im Fötenalter und aufgrund der bereits geschlossenen frontalen Gehirnnähte vergrößern sich die restlichen Schädelteile. Hierbei kann es auch zu schweren Schädigungen des Gehirns kommen, die u.a. den Tod eines Kindes in diesem frühen Alter erklären könnten.


Calveras Schädel
Im Vergleich zu den anderen Exemplaren waren bei diesem Schädel schon seit dem Fundzeitpunkt Stimmen zu hören, dass es sich um einen Schwindel bzw. einen Scherz von Minenarbeiter handelte. Der im Jahre 1866 gefundene Schädel in einer kalifornischen Miene sollte dem ein oder anderen Wissenschaftler dienen um zu beweisen, das bereits im Pliozän Menschen am Nord-amerikanischen Kontinent lebten. Trotz Geständnisse und Bezeugunggen über einen Schwindel sowie unzählige Datierungbestimmungen, die das Alter des Schädels auf gerade einmal 1000 datierten, halten sich die Gerüchte bei einigen amerikanischen Kreationisten noch immer. 


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