Fußball: Doping per Affenhoden
Doping bei Wettkämpfen war immer schon ein wichtiges Thema. Ein paar Prozent mehr Leistung können einen großen Unterschied ausmachen im Kampf um den Sieg. Interessanterweise wird beim Mannschaftsport Fußball, Doping oftmals medial vernachlässigt, obwohl doch Milliarden dahinter stecken. Daher wäre man sehr naiv zu glauben, Doping im Fußball wäre nicht genauer zu beachten. Damals wie heute existiert eine Vielzahl von erlaubten und nicht erlaubten Dopingmethoden die das gewisse Etwas ausmachen können. Diesbezüglich möchte ich mich heute kurz mit einer alten Dopingmethode befassen, die etwas, sagen wir anders ist.
Im Mutterland des Fußballs gibt es hier eine sehr interessante Geschichte zu erzählen. Hierzu müssen wir uns in das frühe vorherige Jahrhundert begeben. Unter anderem durch den Kick-start des Griechen Skevos Zervos, der als erster erfolgreich einen Affenhoden in den Menschen transplantiert hatte, wurde insbesondere der französisch-russische Arzt Serge Voronoff berühmt durch seine "Affentransplante" die er zahlenden Kunden anbot. Transplantationen in den Hodensack bieten sich von daher an, da es dort einen Immunschutz gibt sodass fremdartiges Gewebe nicht angegriffen wird welches anderswo abgestoßen werden würde und zum Tode führen kann. Durch diese Injektionen kleiner Hodenteile der Affen in den menschlichen Hodensack, versprach er sich unter anderem eine Steigerung der Potenz, Aufmerksamkeit sowie der generellen Leistungsfähigkeit. Besonders bei seinem alternden Publikum fand diese Methode Anklang da diese auch den Alterungsprozess verlangsamen sollte. Diese "Heilmethode" brachte ihm in kürzerster Zeit nicht nur sehr viel Ruhm sondern auch sehr viel Geld. Aufgrund der starken Nachfrage in den 30er Jahren musste er sogar eine eigene Affenfarm halten in Italien halten, um dem Nachschub gerecht zu werden. Dieser "Ruhm" ging am Sport ebenso nicht spurlos vorbei.
Frank "Major" Buckley |
Über den Kontakt der dubiosen Ärztin Menzie Sharpe gelang es Frank "Major" Buckley, dem damaligen Manager von den Wolverhampton Wanderes einige Spieler zu überzeugen sich dieser Injektionen anzunehmen um ihre Leistungen zu steigen (1). Trotz oder vielleicht sogar wegen der Injektionen verpasste man aber leider im selben Jahr 1939 den Titelgewinn sowie den Cupsieg ganz knapp. Nachdem Buckley diese Injektionen publik machte, folgten ihm andere Teams wie Portsmouth, Fulham, Preston sowie Tottenham. Doch darf man skeptisch sein, ob Buckley wirklich Zugang zu den originalen Methoden von Voronoff hatte. Es könnte sein, dass es sich lediglich um normale Anti-grippale Injektionen aus dieser Zeit handelte. Buckley war sich nämlich bewusst wie man sich und das Team gut medial verkauft und war überzeugt von der psychologischen Variable im Fußball, sodass er einige Spieler schon zum Psychologen schickte. Daher kann man auch annehmen, dass zwar die Spieler glaubten sie würden die originalen Injektionen bekommen aber lediglich der Placebo Effekt den Unterschied machte. Im Vergleich zu Voronoff, der kurze Zeit später in mediale Ungnade gefallen war, und sich nicht weiter verwirklichen konnte, sollten die besten Jahre der "Wolves" erst in den 50er Jahren kommen. Inwieweit seine "hormonelle Transplantationen" einen Nutzen gehabt haben, lässt sich nicht definitiv beantworten. Eine gewisse hormonelle Wirkung wäre theoretisch möglich, da dass Affengewebe sich mit dem menschlichen Gewebe verbunden haben dürfte. Dadurch aber die von Voronoff erhofften Vorteile zu erzielen sind wissenschaftlich nicht nachvollziehbar.
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