Mind Control: Roboter und die Zukunft
Ein Mensch
der Roboter über seine Gedanken lenkt und fernsteuert? Normalerweise etwas, das
seinen Platz in Science fiction Filmen und Büchern findet. Wer würde sich nicht
Sonntagnachmittags, gemütlich auf der Couch liegend wünschen, das kühle Bier
würde sich von selbst zum trockenen Mund bewegen, ohne jeglicher Anstrengung,
ohne jeglichem Tastendruck. Vielleicht bald möglich mit dem richtigem
Roboter...
Die
Wissenschaft steht nicht still, auch wenn folgende Experimente noch in ihren Kinderschuhen stecken und es noch viele technische Probleme gibt, sind
die Ergebnisse atemberaubend und ihre Möglichkeiten augenscheinlich.
Insbesondere geht es um zwei Labore und deren neueste Studien.
Im ersten
Labor rund um den Neurowissenschaftler Miguel Nicolelis der Duke Universität
geht es um die autonome Steuerung von Robotern durch Gehirnströme der Affen.
Dazu werden kleine Elektroden in deren Gehirnareale die für die motorische
Steuerung sowie für die Sinneswahrnehmung zuständig sind implantiert. In der
Trainingsphase, in der die Affen z.b. eine Roboterhand mit einem Joystick
bewegen (um nach etwas greifen) wird dem Computer beigebracht die Gehirnströme
später richtig zu interpretieren. In der darauffolgenden wichtigen Testphase
wird die Joystick Kontrolle ausgeschaltet und übrig bleiben nur mehr die
Gehirnströme des Affen. Mit nur diesen neuronalen Output muss der Affe nun die
Roboterhand wie zuvor bewegen um seine Belohnung zu bekommen. Obwohl die
Trainingsleistung anfangs leicht zurück geht - lernen die Affen schnell wieder
durch ihr Gehirn den Roboter Arm so zu bewegen als würden sie ihn mit dem
vorherigen Joystick steuern.
Das Team
rund um Nicolelis hat kürzlich auch ein weiteres ähnliches Projekt erfolgreich
gemeistert. Hier wurden die Gehirnströme der Affen während des Gehens auf einem
Laufband aufgezeichnet. Zeitgleich sah
der Affe (via Fernseher) einen Roboter am anderen Ende der Welt gehen (in einem
japanischen Labor) der die selbigen Gehirnimpulse des Affens zeitgleich
zugespielt bekam und sich dementsprechend fortbewegte. In dieser Lernphase
sollte der Affe die Roboterbewegungen mit den eigenen durch Belohnungen
assoziieren. Nach erfolgreichem Training wurde in der nächsten Phase das
Laufband abgestellt. Somit musste der Affe, um an eine Belohnung zu bekommen,
den Roboter am anderen Ende der Welt wiederum nur mit seiner Gehirnaktivität
zum Gehen bringen. Und das konnte er auch zumindestens für einige Minuten
ausgezeichnet.
Dass solche
Anwendungen eines Tages große Vorteile für Menschen bedeuten könnte, steht
außer Frage. Vordergründig geht es insbesondere um querschnittsgelähmte
Menschen die ihre Extremitäten nicht bewegen können. Wie das aussehen könnte
zeigt das zweite Labor rund um John Donoghue der Brown Universität. In diesem
Experiment wurde dem Computer beigebracht die Gehirnströme einer gelähmten Frau
so zu interpretieren, dass es ihr möglich ist, einen Roboterarm zu bewegen. Anbei
seht ihr ein erfolgreiches Beispiel im Video:
Header adapted American Honda Motor Co.
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