Mythos DNA - Die Geschichte rund um Watson & Crick

Würde man bei "Wer wird Millionär?" auf die Frage kommen - Welche Personen stecken hinter der Entdeckung der DNA, dem Baustein jeden Lebens? - Die meisten würden sich wohl  zurücklehnen und mit guter Gewissheit auf Watson & Crick tippen, und ab nach Hause gehts, denn so einfach ist die Sache wieder mal nicht! Aber zur Beruhigung: Es gibt genügend Medien die denselben Fehler machen z.B. RP-Online-Wissen:

.... "der DNA-Entdecker Francis Crick, James Watson".....

Im Folgenden gehe ich ein bisschen genauer auf den umgangssprachlichen Fehler, der sich beim Thema DNA- Entdeckung bei vielen eingeschlichen hat, genauer auf den Grund.

Fangen wir beim Anfang an, und der Anfang geht viel weiter zurück als in die 50-iger Jahre in denen Watson & Crick ihre beste Zeit hatten. Lange bevor Watson und Crick geboren wurden, nämlich im Jahre 1869 extrahierte zum ersten Mal der fast vergessene Friedrich Miescher DNA, die er damals noch Nuclein nannte. Selbst er war sich seiner Sache nicht ganz sicher und so dauerte es 2 Jahre bis er seine Daten veröffentlichte. In weiterer Folge war es zur Jahrhundertwende Albert Kössel der die Nukleinbasen Cytosin, Thymin, Adenin, Guanin und Uracil beschrieb. Diese Basen stellen den Grundbaustein der DNA sowie der RNA dar. Ein weiterer wichtiger Meilenstein gelang dem öster.-amerik. Forscher Erwin Chargaff der im Jahre 1950 herausfand, dass die DNA aus gleichen Mengen Cytosin und Guanin sowie aus Adenin und Thymin besteht. Diese wichtige Entdeckung war die Basis für die grundlegende These, (die nach ihm benannt wurde) dass die genannten 4 Basen - jeweils Basenpaare bilden. Also Cytosin mit Guanin sowie Adenin mit Thymin.


Friedrich Miescher
Mit diesen Daten begann der sogenannte Wettkampf um die Struktur des Lebens. Auf der einen Seite des Ozeans war es Linus Pauling am Caltech Institut in LA, und im alten Europa waren es Gruppen in London und Cambridge. Und diese Nähe zwischen dem Londoner Kings College und der Universität von Cambridge sollte sich schlussendlich bezahlt machen. In London war es John Randells Gruppe die insbesondere Rosalind Franklin, Raymond Goshling und Maurice Willkens umfasste. In Cambridge waren es vorwiegend Crick and Watson. Crick war zu dieser Zeit übrigens ein Doktoratsstudent unter den Fittichen des in Österreich geborenen Max Perutz. Wer aus diesem Wettkampf als Sieger hervorging wissen wir alle. Viele meinen zu Unrecht, bzw. vergaß man auf so manch anderen Namen. Leider ist, wie dieses Rennen zeigt, der wissenschaftliche Fortschritt sowie das wissenschaftliche Umfeld nur selten ein fairer Wettkampf.


Aber am wichtigsten ist, dass der Erkenntnisgewinn am Ende steht. Die einen wie Perutz, Randall, Pauling, und Kössel können sich mit anderen Nobelpreisen trösten, die anderen wurden weitgehend vergessen. Aber schließen wir nochmals zusammen: die Entdeckung der DNA ist sofern bekannt, Friedrich Miescher zuzuschreiben. Der Fund der DNA Doppel-helix Struktur wohl keiner einzigen Person alleine, und mit Sicherheit nicht nur Watson und Crick.

Zitate: RP-Online (Stand 24.07.2012) Bilder: Wikimedia Commons

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